---

Es war 1978, ein schwieriges Jahr für mich. Ich war beim Gynäkologen, eine Routineuntersuchung, es gab keine Auffälligkeiten – bis er mir sagte:

„Sie haben Vitiligo an der Scheide, das ist die Weißfleckenkrankheit, da kann man nichts machen. Sie breitet sich aus, unheilbar. Mein Vater hat ebenfalls Vitiligo, er schaut schon aus wie eine bunte Kuh.“

Ich weiß nicht mehr, wie ich die Praxis verlassen habe, ich weiß nur noch, dass ich mich sehr verlassen fühlte.

Mein Lebensgefährte hatte mich kurz zuvor verlassen, meine ganze Welt brach zusammen. Meine Freunde – beide Ärzte, zu denen ich ging – waren erschüttert wegen dieser Aussage des Arztes und sie suchten in ihren Unterlagen nach Vitiligo, trösteten mich, weil: So etwas sagt man nicht, es ist noch weitgehend unerforscht.

Interessanterweise traf ich anschließend immer wieder auf Menschen mit den Weißflecken, sie machten Urlaub am Toten Meer, ich aber ging zu meinem Homöopathen, der mir Hochpotenzen gab. Es waren ein paar Flecken an den Handgelenken und an den Füßen, aber es breitete sich nicht aus.
Aber die Flecken verschwanden auch nicht. Und – ich vergaß die Vitiligo erstmal.

Bis ich an einem Wochenende viele Jahre später bei Helmut Pilhar beim Thema Haut erfuhr, was dahinter steckt. Ich redete mit ihm in der Pause, er war sehr interessiert – und er fragte mich, was vorher passiert sei, warum wollte mein System, dass die Haut an dieser Stelle empfindlicher sein sollte?
Ich wusste es sofort. Mein Ex-Partner hatte mir kurz bevor er mich verließ gesagt: „du hast ja gar keinen Orgasmus!“ Es war wie eine Erleuchtung. Alles fügte sich zusammen.

Ich hatte ein langes Telefonat mit Dr. Hamer gehabt. Ich hatte ihm mein Hirn CT geschickt und er hatte mir unter anderem erklärt, dass ich eine Konstellation in den Revierbereichen hätte. Zwei sexuelle Konflikte in meiner Kindheit.

Auf die Frage, wann ich meine Periode zum ersten Mal bekommen hätte, sagte ich: Mit 13 oder 14 – er: sehr spät! Da muss kurz vorher der 2. Revierkonflikt gewesen sein. Unter anderem sagte er mir, dass ich keinen vaginalen Orgasmus haben könne, nur einen klitoralen. Das war es also.

Mein Ex-Partner war fremdgegangen (er war Pilot in der gleichen Fluggesellschaft wie ich, die Stewardessen waren sicher interessiert an ihm) – und da hat er den Vergleich gehabt.
Und mein System hat wohl auf diesen Satz von ihm versucht, zu retten was zu retten ist, indem es mir die Vitiligo an dieser Stelle hinzauberte. Ist doch total genial – auch wenn es nicht mehr geholfen hat.
Was ist daran böse? Ich muss mich wohl damit zufrieden gegeben haben, denn die Vitiligo hat sich nicht weiter ausgebreitet, worüber ich ausgesprochen dankbar bin.

Anmerkung von Ingmar Marquardt:
Danke für diesen offenen Erfahrungsbericht! Es handelt sich bei der Vitiligo um das SBS der untersten Schicht der ektodermalen Epidermis, der sog. Basalmembran. Dort werden die Melanozyten gebildet, die für die Färbung der Haut zuständig sind.
In konfliktaktiver Phase wird die Basalmembran abgebaut, sodass weniger bis gar keine Melanozyten mehr gebildet werden und die Haut an den Stellen weiß wird.
Eigentlich gehört die Epidermis zum Äußeren-Haut-Schema, sodass sie in aktiver Phase taub wird und man somit weniger spürt. Es gibt aber immer wieder die Beobachtung, dass es auch die umgekehrte Reaktion gibt, also Hypersensibilität in konfliktaktiver Phase (vermutlich dann wenn es um Angst vor Berührungen/Kontakt geht).
Der Konfliktinhalt ist ein sog. „ungerechter Trennungskonflikt“, der hier wegen der Aussage und Trennung ihres Ex-Partners an Körperstellen mit sexuellem Kontext empfunden wurde.