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Nachdem ich in Ingmars Fallberichte entdeckt hatte, entstand der Gedanke, die Geschichte meiner Familie zu erzählen.
Meine Großtante bekam Magenkrebs, nachdem mein Großonkel in Pension gegangen war, er selber starb ganz plötzlich am Herzinfarkt.

Ich habe die beiden erst als Kind kennengelernt, als ich allein die Ferien bei meiner Oma verbrachte. Das war ca. 1955, als ich 6 Jahre alt war.
Die Familie lebte damals im Bahnhof bei meiner Oma gegenüber, mein Großonkel war Bahnhofsvorstand, eine blendende Erscheinung, sein ganzes Leben lang – dunkelhaarig, groß und schlank, damals in meiner Erinnerung in der Uniform.
Von meiner Oma bekam ich – wenn ich sie besuchte – immer die neuesten Updates. Großtante Resi war ihre jüngste Schwester und als Kind erfuhr ich schon, dass es eine große Liebesgeschichte gewesen war, sie hatte 4 Söhne, von denen der jüngste in der Regentonne mit 3 Jahren ertrunken war. Das war ein Erlebnis meiner Mutter, die als junges Mädchen Zeugin war und sie erzählte mir oft, wie Tante Resi geschrien hat, als sie die kleine Leiche entdeckte. Tante Resi hatte auch fünf Abtreibungen – so erzählte meine Oma. Das alles hat mich damals sehr beschäftigt, besonders weil es damals nicht viele Ablenkungen gab.

So nach und nach erfuhr ich immer wieder, was sich bei Tante Resi und Onkel Hans so abspielte. Irgendwann ging er in Pension – einige Zeit später bekam Tante Resi Magenkrebs, wobei fast der ganze Magen entfernt wurde. Aus der hübschen Tante wurde ein kleines Weiberl mit hoher Stimme, so erinnere ich mich, während Onkel Hans erzählte, wie er den Haushalt schmiss. Stolz erzählte er, dass die Wäsche, die er gewaschen hatte, am Abend gebügelt im Schrank lag. Keiner konnte es damals verstehen, jeder fand es ziemlich lächerlich, besonders wenn man ihn so ansah, als Mann.
Ich vermute, dass er versucht hat, sich nach der Pensionierung zu Hause ein neues Revier aufzubauen, nachdem er sein voriges als Bahnhofsvorstand plötzlich verloren hat. Bei ihm war daher seit der Pensionierung ein Revierverlustkonflikt aktiv, die Herzkranzarterien betreffend. In dem gleichen Relais wird in der aktiven Phase der Herzschlag reduziert. Da er dadurch aber seiner Frau ihr Revier streitig machte, reagierte diese mit dem SBS der kleinen Kurvatur des Magens, also einem Revierärger- oder Identitätskonflikt.

Als meine Oma vor 29 Jahren ihren 85. Geburtstag feierte, kam die Familie wieder zusammen. Es gibt ein Foto, Onkel Hans ist drauf im weißen Anzug, strahlend lächelnd – ein paar Wochen später war er tot, mit Herzinfarkt.
Wie es aussieht, konnte er seinen Revierverlustkonflikt nach ein paar Jahren endlich überwinden. Da dieses SBS aber mehrere Jahre aktiv war, gab es in der Epi-Krise eine drastische Reduzierung des Herzschlages (eine Möglichkeit einer „Herzinfarkt“-Diagnose), was er nicht überlebt hat.
Dies war ein großes Rätsel damals.
Tante Resi blühte dann auf, auch wenn sie eine vertrocknete alte Frau war, und nahm wieder Anteil am Leben. Niemand pfuschte mehr in ihrem Revier herum.

Ich selber habe vor 30 Jahren die Germanische Heilkunde auf einem Vortrag von Helmut Pilhar kennengelernt. Es hat gedauert, bis ich mich damit befasst habe, denn es gab damals nicht viele Menschen, die sie kannten und ich wurde ausgelacht, als ich davon erzählte. Meine Kenntnis hat jetzt Fahrt aufgenommen, ich bin jetzt 75 und habe im Sommer mit Daniel Stoica in Kroatien einen 9-tägigen Kurs gemacht und jetzt wurde es Zeit, diese alte Geschichte zu erzählen, weil sie plastisch erzählt, warum Tante Resi Magenkrebs bekam und Onkel Hans so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Sie müssen sehr viel gestritten haben und Tante Resi muss sehr um ihr Revier gekämpft haben (kl. Kurvatur des Magens – Revierärger) und sie muss es wohl wieder erkämpft haben. Und Onkel Hans hatte keine Hobbies damals, so hat er wohl versucht, sich ein neues Revier aufzubauen – und scheint darin schlussendlich erfolgreich gewesen zu sein, wie das Auftreten der Epi-Krise in der Mitte der konfliktgelösten Phase zeigt.
So spannend erzählt das Leben.